Etwas märchenhaftes und mystisches 

begegnet dem Kunstbetrachter, wenn er sich auf die Tiefe dieses Werkes einlässt, welches nicht nur durch die kontrast- und farbreiche Stimmung erzeugt wird. 
Die einzelnen Elemente im Bild erzählen eine Geschichte über die Kunst des Lebens, von der Kraft des Seins und von der Liebe und Verbundenheit der menschlichen und dualen Form. Die Komposition des gesamten Werkes konstruiert das Narrative, welches seine Darstellung im Bildlichen sucht und findet. Obwohl dieses künstlerische Werk klar durchdacht und organisiert wirkt, ist es intuitiv im malerischen Prozess entstanden. 
Vielmehr sind unbewusste und surreale Komponenten zu entdecken, die sich modulartig zu einem Ganzen zusammensetzen. Der Künstler spricht bezüglich seines kreativen Schaffens von einer abstrakt metaphysischen dynamischen Form. Das Werk ist mit einer reduzierten Farbwahl entstanden. Ganz bewusst, stilistisch gewollt zeigt sich die geringe Quantität der Farben, welche auf die Leinwand aufgetragen werden und durch den Pinsel Vereinigung finden. Hier und da werden Feinheiten spachteltechnisch korrigiert und komplementiert. Im Vordergrund des Bildes stehen das Leuchten der Farben und das Aufblitzen der einzelnen und wenigen Farbpigmente im gesamten Bild, wodurch sich die magische Stimmung intensiviert. Die gezielte Farbanwendung kongruiert exakt mit den einzelnen Bausteinen im Werk. Schlussendlich fügen sich Farbwahl und elementare Bildkomponenten in das Bildgeschehen symbiotisch ein und erzeugen eine beruhigende Harmonie.

Die Geburt der Seele im menschlichen Körper geht einher mit der Bejahung Erfahrungen und Erkenntnisse zu sammeln. Ein Kind, vom Künstler erschaffen und kreiert, wird geboren. Es weiß um seine Aufgaben auf der Erde und schaut tröstlich in die Zukunft. Es fühlt sich abberufen Mönch zu werden, den Weg eines Geistlichen zu beschreiten und die asketische Lebensform anzunehmen. Die kindliche Kreatur verleiht dem Bild Ruhe und Gelassenheit und der ocker- und sandig gelbe gemalte Felsen, welcher angesiedelt ist im oberen rechten Drittel des Bildes und somit Position im goldenen Schnitt findet, unterstützt es dabei. Der Blick des Kindes ist auf dem gegenüberliegenden abwartenden und weisen Mönch gerichtet. Und die darüber hängende Wäscheleine mit zerfransten Kleidungsstücken symbolisiert möglicherweise all die Erfahrungen und Lernstationen die das Kind in seinem Mönchsleben gemacht hat. Die Leine hält Vergangenes fest und präsentiert stolz und würdig das asketische Leben eines Menschen auf Erden. Gleichzeitig verdeutlicht sie auch, dass sie Gelebtes festhält und transformiert. 
                                                                                                                   ©  Sabine Sherin Mocek